Glücksbringer, Schweiß, Schmerz und Birel

Den Glückbringer gab es zu Beginn der Praggames. Schweiß floss in überhitzten Sporthallen, auf sonnigen Wegen und vollen Kneipen. Schmerz gab es meistens am Knie, oder umgeknickt, oder Stiche aller Art, oder Sonnenbrand und das Birel war wieder äußerst lecker.

Birel? Mein lieblingsalkoholfreies Bier 😉 Die Praggames waren wieder ein Erlebnis. Immer wieder erstaunlich wie das alles fast reibungslos funktioniert, wenn über 330 Mannschaften ein Turnier ausspielen. Dazu muss man sagen das jede Mannschaft aus ca. 15 Leuten besteht. Sprich ca. 5000 Sportler plus Fans untergebracht werden müssen und versorgt werden müssen. Auch wenn wir nicht so viel mit dem Sieg zu tun hatten so haben wir doch gezeigt, dass wir es können, wenn wir wollen, nur öfter wollen müssten 😉 Ein besonderer Dank an all die Helfer und Fahrer, die es uns ermöglicht haben, dabei sein zu dürfen. Ein Dank an die Trainer, an das Orgateam, dank an meine private Krankenschwester und alle die mit waren. Gute Gespräche voller Sinn und gerne auch mal ohne (Sinn) und das gute Gefühl mitreden zu können, wenn man auch manchmal gar nicht wusste worum es geht  😉

Danke

Mal kurz Vergangenheit ruhen lassen und Gegenwart genießen

Heute? Heute möchte ich einfach mal schreiben das ich Stolz bin, in der Gegenwart, im jetzt, im hier…auf die Söhne. Stolz. Jugendweihe erlebt, eine Schöne, nun Erwachsen, na fast. Der Große Abitur als Zweitbester der Schule. Zeugnisübergabe. Abiball. Jugendweihefeier. Viel in Anzügen und weißem Hemd. War es wert, ist es wert. Sind SIE wert. Nein, ich will jetzt nicht wieder in Erinnerungen schwelgen, ich will den beiden einfach nur sagen, wie unendlich stolz ich bin und verneige mich vor dem, was sie bereits erreicht haben und wünsche ihnen Liebe und Kraft für das was noch auf sie zukommt. Die Welt wäre eine schlechtere, wenn es euch nicht geben würde.

Lachen am anderem Ende des Denkens

 

 

Minutenlang schaue ich auf das Bild, bevor ich ein Wort schreiben kann. Seht ihr das Lachen des alten Mannes? Matthes scheint etwas zu erzählen und sein Uropa scheint zu verstehen und lacht, lacht in einer Zeit, in der er selten lachte.

Kurz eine Pause, der Blick wird glasig.

Ich erinnere mich an diesen Tag.

Wir klingelten an der Wohnung in Berlin. Uroma öffnete und mir war wie immer etwas unwohl, das lag aber sicher nicht an der Oma, nicht an dem Besuch an sich. Langsam gingen wir ins Wohnzimmer, Uropa schaute mich an und ich wusste das er nicht weiß, wer ich bin. Wie immer. Er begrüßte mich freundlich und fragte auch wie es mir geht. Es war eine Höflichkeit, um seine Unwissenheit zu überspielen, vielleicht gab es ja diesen kleinen klaren Moment.

„Dich habe ich schon mal gesehen“ sagte er lächelnd, als Matthes hinter mir vorkam. „Dich kenne ich“ sagte er und er nahm Matthes auf den Schoß, alle anderen bereit loszuspringen, falls er Matthes fallen lässt. Aber er tat es nicht. Matthes saß und sie redeten und Opa lachte, lacht in einer Zeit, in der er selten lachte.

Matthes Uropa zu der Zeit schon schwer Demenzkrank. Wollte nachts los, um arbeiten zu gehen, obwohl er schon lange Rentner war, erkannte niemanden mehr oder wenn nur kurz. Aber Matthes war das egal, das war sein Uropa und auch wenn er oft Respekt vor ihm hatte, da er manchmal unberechenbar war. Dieses Lachen ist so schön, soviel wert, zu einer Zeit, in der sein Uropa selten lachte.

(Ruhe in Frieden)

Nachtgedanken (Für meinen Sohn)

Am Abend regnete es, deine Mama tanzt im Regen. Die Jugendweihe geht zu Ende. Die letzten Minuten die Geschenke „zählen“. Nicht alles war perfekt, aber alles sehr gut. In der Erinnerung sehe ich mich, Bahnhof Zoo um 4.30 Uhr mit dir im Kinderwagen zum Frühdienst. Wir hatten keinen Krippenplatz, aber ich durfte dich mit auf Arbeit nehmen. Mein erstes Kochbuch, ich habe mir aufgeschrieben was du magst und was nicht, alles schön püriert. Es existiert auch noch in einer Kiste in der Garage.  Ab irgendwann dann immer am gleichen Ort. Kita- Kita, Hort – Hort. Zufällige Absicht? Die Tage die es dir nicht gut ging und du am kleinen Zaun standest, der deine Kitagruppe von meiner trennte. Dein Lächeln, wenn ich etwas Zeit hatte. Und deine Geschichten aus einer anderen Welt, die nur du verstanden hast. Später dann dezenter Rückzug, es war für dich uncool, wenn dein Vater in der Nähe war. Dann vor einigen Wochen diese Situation im Bus, du mit deinen Kumpels, stelle mich lächelnd etwas nach vorne, Eltern sind peinlich, wenn man 14 ist. Doch du siehst mich, drängelst dich durch den vollen Bus, um mich zu umarmen und mir zu sagen das du mich liebhast. Dann gehst du zurück zu deinen Kumpels. Wir waren so lange zusammen, waren so lange getrennt, wenn ich auf Föhr arbeitete oder die Nächte in den Wohngruppen. Ich finde in einem Ordner ein kleines Gedicht, geschrieben im Februar 2010.

 wenn du schläfst

lege ich mein ohr

an dein herz

an deinen mund

höre es schlagen

höre deinen atem

weiß das du

bist

Die Luft, die jetzt durch das Fenster kommt, ist frischer, noch schnell einen letzten Zug. Ich bin müde und weiß du schläfst schon. Eigentlich wollte ich Worte finden, die das ausdrücken könnten, was ich fühle. Aber es gibt sie nicht, nicht wenn etwas so tief ist. Leise öffne ich die Tür, gehe den Flur entlang, öffne die Tür zu deinem Zimmer, stehe einen Augenblick in der Tür und in meinen Gedanken leg ich mein Ohr an dein Herz und deinen Mund.

 

Rückblick und Zukunftsgedanken

Lange her und ich wollte öfter schreiben. Es gibt immer was zu berichten, aber nicht immer etwas zu sagen. Aber ein kleiner Rückblick. Ich habe heute viel an Barcelona gedacht. Es gibt aber auch hier viel zu berichten, wie Strahlen, Dinge passieren in so viele Richtungen. Da war der wunderschöne Sohn- Vatertag, an dem wir einen neuen Lieblingschinesen gefunden haben. Eine gelungene Konfirmation in Löhne, eine in Potsdam. Im Floorball Siege und Niederlagen, nicht immer ganz fair, aber so ist es mit der Sonne und dem Regen. In Hamburg war viel Sonne. Wirklich liebe Menschen kennengelernt (liebe Grüße an Melli, Olena, Susanne, Christa und Dorota) und die Prüfungen zum Erziehung und Entwicklungsberater glaube ich ganz gut hinbekommen. Immer wieder die Beschäftigung mit der Vergangenheit, um die Schatten zu verstehen und die Zukunft zu erLEBEN. Anton ist 19 geworden und Matthes Jugendweihe rückt immer näher. Und auf Arbeit verändern sich die Dinge und werden sich weiter verändern. Das Neue so lange erwartete Album von Angus und Julia Stone ist herausgekommen und irgendwie schaue ich mal wieder durch das Schlüsselloch des Lebens, aber diesmal ist es spannend was da alles kommt an bekannten und unbekannten Dingen, Erfahrungen und Menschen. Oh, ich glaube ich habe das Gulasch anbrennen lassen. Altmodisch die Schallplatte umdrehen. Das Gulasch war noch ok. Also hat die Familie zu essen, könnte ich ja loslaufen nach Barcelona. Wenn ich so 25 km bis 30 km täglich schaffe, könnte ich Mitte Juli in Barcelona sein. Aber ich habe kein geeignetes Schuhwerk. Also gehe ich die 12 Schritte in die Küche, um das Gulasch nochmal umzurühren und dann schaue ich in den sonnigen Tag und denke Gulasch ist ok, Gulasch ist völlig ok.

Wenn man bei Jenga den untersten Stein nimmt und der Turm fällt nicht zusammen

Jeder kennt sein Leben, jeder weiß was war, nie was vor einem liegt, was war immer, glaubt man zumindest. Vorgestern wieder getroffen mit diesen beiden neuen Menschen, erstmals getroffen in der Klinik, die mir so nah geworden sind. Ich merke schon 2 Themen versuche ich mit psychedelischem ruhigem Rock zu verweben und muss aufpassen nicht in einem psychisch philosophischen Rausch zu verschwinden. Vielleicht ist es auch eine Angst, eine Flucht nicht zu berichten, was man berichten will. Es ist seltsam, wenn man auf der Suche nach sich selbst ein Stück seines Lebens verliert. Merke es wird wirr, auch im Kopf. Wie heißt es in einem Lied der Band „Sperling“ „Ich bin gerade überall, nur nicht bei mir“ Vorgestern mit den beiden durch den F‘hain Kiez, redend, suchend, essend, schweigend. Verstanden gefühlt. In Gedanken eine Umarmung für meine Frau, meinen Sohn. Sie waren nicht dabei, aber in meinen Gedanken, denn sie sind das Leben, das ich jetzt habe, dankbar. Und das Leben das wa(h)r? Auf der Selbstsuche gefunden das die ersten Jahre nicht so waren wie ich immer dachte. Eigentlich verändert sich nichts und doch alles. Es gibt viele Antworten auf Fragen, die ich nie gestellt habe. Ich weiß ich muss mich auf die Suche machen, um den unteren Stein zu finden, weiß nicht, ob es irgendeine Bedeutung hat, denke für mich schon.

7 Jahre und 1 Tag

7 Jahre und 1 Tag

Das man das so lange mit mir aushält, wo ich mich selbst so manchen Tag nicht ertrage…

…aber von mir aus auch gerne weiter

…und noch weiter

Vorbereitungen

Ja, bald schon ist Matthes Jugendweihe und die Vorbereitungen laufen und ja in dieser Zeit erinnere ich mich gerne an meine Jugendweihe…

Ach nee….

 

…das war meine Jugendweihe…

Warum Dresden?

Ich habe überlegt, ob ich einen trockenen Bericht über Dresden schreibe oder wieder gedankenversunken in den Sphären meines wirren Ichs herumhüpfe. Und genau – ich habe mich für beides entschieden.

Warum Dresden?

Die letzten Monate wirken wie Jahre und die Einsicht zur Beschäftigung mit sich selbst kam spät. Vielleicht fast zu spät. Zog ich mich immer weiter in mein Schneckenhaus zurück und klopften Menschen, die mir wichtig sind und waren vorsichtig an, überhörte ich es. Immer seltener klopfte es. Immer weniger erwartete man eine Antwort, immer seltener gab es eine Antwort.

Irgendwann war der Abstand so groß, dass mir alle Menschen fremd waren.

Und warum nun Dresden?

Die Spuren waren auch später noch zu sehen, nachdem das Schneckenhaus schon auseinanderbrach. Tiefe Furchen auf den Wegen zu mir, von mir. Man konnte leicht umknicken und musste sehr langsam gehen.

Dresden war ein schöner Weg wieder nebeneinander, miteinander zu gehen. Ein Wochenende nur für uns. Und Dresden. Eine schöne Stadt, eine sehr schöne Stadt. 2 Tage genossen, die Welt da draußen, die Welt da drinnen. Die „Alten Meister“ eine wirkliche Erfahrung, wunderbares Essen im Pulverfass. Regen und Sonne. Ein gutes Wetter, um die Spuren aufzuweichen und die Furchen kleiner werden zu lassen.