Lachen am anderem Ende des Denkens

 

 

Minutenlang schaue ich auf das Bild, bevor ich ein Wort schreiben kann. Seht ihr das Lachen des alten Mannes? Matthes scheint etwas zu erzählen und sein Uropa scheint zu verstehen und lacht, lacht in einer Zeit, in der er selten lachte.

Kurz eine Pause, der Blick wird glasig.

Ich erinnere mich an diesen Tag.

Wir klingelten an der Wohnung in Berlin. Uroma öffnete und mir war wie immer etwas unwohl, das lag aber sicher nicht an der Oma, nicht an dem Besuch an sich. Langsam gingen wir ins Wohnzimmer, Uropa schaute mich an und ich wusste das er nicht weiß, wer ich bin. Wie immer. Er begrüßte mich freundlich und fragte auch wie es mir geht. Es war eine Höflichkeit, um seine Unwissenheit zu überspielen, vielleicht gab es ja diesen kleinen klaren Moment.

„Dich habe ich schon mal gesehen“ sagte er lächelnd, als Matthes hinter mir vorkam. „Dich kenne ich“ sagte er und er nahm Matthes auf den Schoß, alle anderen bereit loszuspringen, falls er Matthes fallen lässt. Aber er tat es nicht. Matthes saß und sie redeten und Opa lachte, lacht in einer Zeit, in der er selten lachte.

Matthes Uropa zu der Zeit schon schwer Demenzkrank. Wollte nachts los, um arbeiten zu gehen, obwohl er schon lange Rentner war, erkannte niemanden mehr oder wenn nur kurz. Aber Matthes war das egal, das war sein Uropa und auch wenn er oft Respekt vor ihm hatte, da er manchmal unberechenbar war. Dieses Lachen ist so schön, soviel wert, zu einer Zeit, in der sein Uropa selten lachte.

(Ruhe in Frieden)

Und wieder riefen die Ahnen

Ich habe ja noch etwas Zeit bevor ich mich wieder der Arbeit widme und so nahm ich mir vor das Material zu sichten das mir mein Onkel hinterließ. Es war Material der Ahnen, von Ahnentafel über Geburtsurkunden, Kirchenbucheinträge…..vieles davon in unschätzbarem Original.

Und  völlig gefangen sitze ich nun und arbeite an der bisher umfangreichsten Ahnentafel, ausgehend von Matthes. Bisher sind es 192 Personen (bestätigt nicht ausgedacht) und das Material ist bisher nur angekratzt. Vor allem bekam ich dann auch noch umfangreiches Material aus Löhne, was auch auf Bearbeitung wartet.

Die Ahnentafel würde, wenn man jeder Person 4 cm gibt, zur Zeit 2,5 Meter lang und 1 Meter hoch sein…

…und spannende Geschichten erfährt man. Einen Robert, lieber Robert den gab es schon mal. Geburtstag habe ich leider nicht, aber am4. August 1815 wurde er getauft 😉 (Und er hieß ehrlicher Weise: Robert Moritz Ferdinand)

80

Bemerkenswerte Leistung, herzlichen Glückwunsch „alter“ Mann.

Bester Vater der Welt.

Kleingärtner des Jahres

Best Kartoffelsuppenkocher

Toller Opa

und soviel mehr.

Vielen Dank für mein Leben

 

 

Heute im Damals

Die Bibel von 1852. Der eine Name darin Paul Schmidtsdorff. Auf der letzten Seite ein vergilbtes Bild und die Daten 1.10.17 und 1.12.18. Mich würde interessieren, was sie bedeuten, einen Angriff im 1.Weltkrieg, den man überlebt hat? Dann fällt das Foto heraus.  Die Jahreszahl 1944, der 19. Februar. Paul Schmidtsdorff?

Diese Bibel gehörte zu dem, was mein Onkel mir hinterließ, weil er wusste das ich es in Ehren halte und die Ahnen nicht vergesse. Dass die Ahnenforschung mein Hobby ist bekannt. (Artikel über meinen Onkel: Das letzte Wort oder Gespräch über den Tod – Mike Potsdam)

Die Zettel in der Bibel: „Der Bruder Mord von Abel und Kain“ Ich erinnre mich an die Kriege heute und früher in denen sich Menschen töten, die die gleiche Sprache sprechen. Eigentlich egal, Schreie klingen immer gleich. Der zweite Zettel in den Psalmen, ich denke für den Psalm 91 „Trost in Sterbensgefahr“. In diesem Augenblick denke ich an eine detonierende Granate, streiche über die Bibel.

Und ich stelle fest das es viele gibt die den Namen Paul als Zweitnamen in der Ahnenreihe haben, aber nur ein Paul. Mein Uropa. Doch er starb 1942. Und ich suche, wer es auf dem Bild sein könnte. Finde Helmut Paul, gefallen 1942. Suche weiter finde meinen Opa, gedient in beiden Weltkriegen. Was haben seine Augen gesehen? Ich schaue lese und komme irgendwann zu dem Schluss, dass die Bibel meinem Ur-Ur Opa gehörte (1828 bis 1912), der sie dann meinem Uropa gab, dann meinem Opa und der gab sie seinem ältesten Sohn. Meinem Onkel. Nun liegt sie in meiner Hand. Ich schließe sie und schaue auf den Mond, auf den sie alle schauten.

5 Väter

5 Generationen Väter in gerader Linie.

Ohne sie alle gebe es meinen wunderbaren Sohn nicht.

Herzlichen Glückwunsch allen Vätern.

(Und ja, der süße Kleine auf Bild 2 bin ich….1967)

77 (Jahre)

Herzlichen Glückwunsch alter Mann, Vater, Papa, Papi, Helfer, Reparateur, Spaziergänger, Nachschlagewerk, Gärtner……und sicher noch so vieles mehr.

Ahnenerbeschatz

Ich hatte berichtet von meinem Onkel der nicht mehr so wollte und mich fragte ob ich alles von ihm nehme was Ahnenforschung angeht, sonst würde er es wegschmeißen, es interessiert sich ja keiner außer ich dafür. (Bericht über meinen Onkel)

Heute nun hab ich die Sachen bekommen.

Für viele wahrscheinlich nichts besonderes, für mich ein unsagbarer Schatz.

Eine alte signierte Bibel eines Ahnen, alte Taufscheine, Geburtsurkunden, Ahnentafeln, Feldpost, Bilder……..

Danke Onkel Klaus, ich halte es in Ehren.

4 Generationen

Zwischen 1935 und 2020 liegen die Geburtstage derer die sich getroffen haben um mal wieder zusammen zu sein.

4 Generationen Familie.

Es ist und bleibt…

…das für mich interessanteste Hobby: die Ahnen.

Nach dem Tod eines lieben Verwandten beschäftige ich mich wieder intensiver damit.

Die Bilder sind alles wirkliche Verwandte von mir.

Na wo bin ich und erkennt ihr noch jemanden ? 😉