Lange her

Tatsächlich lange her das ich den Weg zur Arbeit fuhr, um auf Arbeit zu sein. Ja, eine gewisse Unruhe, die mir ja nicht fremd ist, ließ mich auf dem Weg kurz an diesem Tag zweifeln. Der Tag ist noch nicht zu Ende und die Zweifel sind kleiner. Es war alles Neu in dem Altbekannten und heute auch noch ohne Kinder. Eine Dienstberatung, der Kaffee war lecker den ich als erste Amtshandlung kochte. Ich habe mir leider nicht gemerkt wieviel Löffel Kaffee ich genommen habe. Morgen kann ich ja mitzählen und Morgen dann auch mit den Kindern.

Abschlussarbeit / Facharbeit

Das Thema für meine Abschlussarbeit / Facharbeit zum Erziehungs – und Entwicklungsberater ist bestätigt worden…

…Thema:

„Warum können mich meine Eltern nicht einfach Teenager sein lassen -Jugendliche und junge Erwachsene im geistigen und körperlichen Konflikt mit sich und der Welt“

Na dann, auf geht’s.

Warum Dresden?

Ich habe überlegt, ob ich einen trockenen Bericht über Dresden schreibe oder wieder gedankenversunken in den Sphären meines wirren Ichs herumhüpfe. Und genau – ich habe mich für beides entschieden.

Warum Dresden?

Die letzten Monate wirken wie Jahre und die Einsicht zur Beschäftigung mit sich selbst kam spät. Vielleicht fast zu spät. Zog ich mich immer weiter in mein Schneckenhaus zurück und klopften Menschen, die mir wichtig sind und waren vorsichtig an, überhörte ich es. Immer seltener klopfte es. Immer weniger erwartete man eine Antwort, immer seltener gab es eine Antwort.

Irgendwann war der Abstand so groß, dass mir alle Menschen fremd waren.

Und warum nun Dresden?

Die Spuren waren auch später noch zu sehen, nachdem das Schneckenhaus schon auseinanderbrach. Tiefe Furchen auf den Wegen zu mir, von mir. Man konnte leicht umknicken und musste sehr langsam gehen.

Dresden war ein schöner Weg wieder nebeneinander, miteinander zu gehen. Ein Wochenende nur für uns. Und Dresden. Eine schöne Stadt, eine sehr schöne Stadt. 2 Tage genossen, die Welt da draußen, die Welt da drinnen. Die „Alten Meister“ eine wirkliche Erfahrung, wunderbares Essen im Pulverfass. Regen und Sonne. Ein gutes Wetter, um die Spuren aufzuweichen und die Furchen kleiner werden zu lassen.

Ein stilles Erwachen

Ich könnte mal wieder etwas schreiben, überlege ich mir. Man könnte ja sonst den Eindruck gewinnen das Leben sei nun langweilig. Nein, langweilig ist ein wirres Leben nie und wenn das Leben in Ordnung ist, kann ich es gut wieder in Unordnung bringen. Das Chaos an meiner Seite berät mich.

Ich schaffe es im Augenblick mein geliebtes Chaos und mein ungeliebtes ICH gut im Einklang zu halten. Ja, die Sonne steht, so dass kaum Schatten fallen, nur kleine hinter mir. Sicher ein bisschen Mirtazapin, liebevoll von mir Marzipan genannt hilft auch noch etwas dabei.

Im Warteraum des Arztes sitz ein altes Ehepaar. Sie trägt eine Maske und hustet sehr stark und man merkt das es ihr wehtut. „Warum gehst du jetzt erst“ schimpft der Ehemann liebevoll “Ich hoffe der Arzt reißt dir die Ohren ab“ schimpft er lächelnd. „Dann kann ich ja keine Maske mehr tragen“ sagt sie fast triumphierend“ und weiter sagt sie auf mich weisend: „Schau mal der junge (!!) Mann muss auch schon lächeln“. Dann schaut sie ihren Mann an und nimmt seine Hand und ich denke mir, die Welt ist noch zu retten, solange es solche Hände gibt, Hände die sich halten.

Schaut mal kurz neben euch, vielleicht sitz da jemand, steht da jemand, IST da jemand.

Ein Bild entstanden in der Kunsttherapie in der Klinik

So nun wieder mal meine besten Alben des letzten Jahres

Als erstes und damit wohl mein Album des Jahres ist „Flicker“ von Death and Vanilla, eine Band aus Schweden die man wohl im weitesten Sinne der Shoegaze – Dreampoprichtung zuordnen kann. Irgendwie ist es aber viel mehr. Mal reinhören, na gut das gilt ja für alle hier benannten Alben. Das zweite Album ist etwas schräger aber für mich ein kleines Meisterwerk. Das Album „Eyes Of Glass“ von Stella Rose. Ein schräges Album der Tochter von Dave Gahan, Sänger von Depeche Mode.

Ein wunderbares Kleinod, leider kaum gehört von der Masse ist das Album „Fading“ von Die Art. Einer Band, der ich schon zu Ostzeiten lauschte und im DDR-Untergrund recht bekannt war. Die Band „Witching Waves“ wird leider auch kam gehört dabei ist ihr Album „Streams and Waterways“ eine schönes Stück Punk der ruhigen Art, Garagenrock. Nun sei auf das schrägste Album hingewiesen, dass ich dieses Jahr lieben gelernt habe, es brauch seine Zeit, aber dann wird aus dem Gewirr des Wahnsinns ein geiles Album. Vor dem Genuss sei gewarnt, die Texte sind nicht ohne, aber auch genial bloßstellend. Sprechgesang der bösen Art. Das Album „Grauer Star“ von der Band Augn (Ja Augn ohne e).

Die Band Chloe Gallardo bezeichnet ihren Stil selbst als „Dark shoegaze indie Rock“ und ja das trifft es gut. Das Album „Defamator“ mehr als hörbar. Die französische Sprache erklingt im Album „Phantomaton“ von der Band Palatine aus Frankreich. Das nächste Album kann man sicher auch der Shoegaze – Richtung zuordnen: „Sit Down for Dinner“ von Blonde Redhead, ein schönes Album.

Ach es gab so viele gute Alben dieses Jahr: Iggy Pop, The Veils, Sleep Token, Subway to Sally, Kiki Rockwell, Dope Lemmon, AnnenMayKantrereit, Ofdykkja, Lana Del Rey ………

…nur The Cure haben ihr seit Jahren angekündigtes Album immer noch nicht herausgebracht. Aber vielleicht ja dieses Jahr.

Nicht vergessen werden soll mein Lieblingsalbum in der Kategorie Jazz: Tingvall Trio mit dem Album „Birds“

 

Und wieder riefen die Ahnen

Ich habe ja noch etwas Zeit bevor ich mich wieder der Arbeit widme und so nahm ich mir vor das Material zu sichten das mir mein Onkel hinterließ. Es war Material der Ahnen, von Ahnentafel über Geburtsurkunden, Kirchenbucheinträge…..vieles davon in unschätzbarem Original.

Und  völlig gefangen sitze ich nun und arbeite an der bisher umfangreichsten Ahnentafel, ausgehend von Matthes. Bisher sind es 192 Personen (bestätigt nicht ausgedacht) und das Material ist bisher nur angekratzt. Vor allem bekam ich dann auch noch umfangreiches Material aus Löhne, was auch auf Bearbeitung wartet.

Die Ahnentafel würde, wenn man jeder Person 4 cm gibt, zur Zeit 2,5 Meter lang und 1 Meter hoch sein…

…und spannende Geschichten erfährt man. Einen Robert, lieber Robert den gab es schon mal. Geburtstag habe ich leider nicht, aber am4. August 1815 wurde er getauft 😉 (Und er hieß ehrlicher Weise: Robert Moritz Ferdinand)

Gänge Gang

Gestern traf ich mich mit zwei, mir wichtig gewordenen Menschen aus der Klinik. Anlass genug nochmal die langen Gänge entlangzugehen. Ein sehr schöner Abend, der irgendwie wieder zeigte, je älter man wird, je weniger Menschen lernt man kennen. Deshalb bin ich besonders dankbar für E.K. und S.K.

Natürlich kam die Frage wie es mir geht. Es geht mir gut. Die Klinik war ein Erfolg. Sicher muss man abwarten, wie es weitergeht. Im Augenblick genieße ich die innerliche Gute Laune, die Lust wieder Kunst zu machen, wieder Leben und nicht in den eigenen negativen Gedanken verfangen zu sein, wie in einem Zauberwürfel, den man dreht und dreht und doch nie löst.

„rezidivierende depressive Störung“ sagt der Entlassungsbrief. OK denke ich und Google nach „rezidivierend“ – Wiederkehrende depressive Störung. OK, soll sie kommen, die Antitabletten wirken gut, im Augenblick kann sie mich mal, die Depression und überhaupt, wie schrieb ich einem Freund heute: „Es wäre doch langweilig, wenn einem immer die Sonne aus dem Popo scheint“

Auch wenn der „einsame Wolf“ in mir, ab und zu an der Tür kratzt.

60 Tage

Etwas Jazz klingt aus meinen heimatlichen Boxen.

24 h ist es her, dass ich etwas verloren in der Straßenbahn saß. Nach 60 Tagen wieder zurück in das normale. Was im Gegenzug bedeuten würde, das andere wäre unnormal und sicher sind 60 Tage Klinik nicht ganz gewöhnlich. Aber es war auch ein gesicherter Rahmen und irgendwie auch eine Parallelwelt.

Nun schaue ich auf die Termine, die die nächsten Tage anstehen, Psychoanalyse, Arbeit-Gespräch, Arzt und es tut auch gut wieder in der „normalen“ Welt anzukommen.

Fazit – geheilt- Nein

Fazit II – voller Hoffnung – Ja

Einlaufmusik II

Natürlich hatte ich auch meine eigene „Einlaufmusik“. Etwas anders und diesmal mit Text, den man nicht ganz so gut versteht.

Klicken für Sperling und Kind Kaputt und Marathonmann mit dem Song „Es geht“

 

Text:

Ich halte diesem Druck stand
Bevor ich was kaputt mache halte ich die Luft an
Es ist nichts
Nur ein bisschen mehr Gewicht bis mein Genick bricht
Ich halte alles Gute in der Hand
Alles andere verschwindet mit der Zeit
Sag mir nicht, dass du mich verstehst
Sag mir nur, dass es nicht für immer so bleibtUnd wenn du sagst es geht vorbei dann sag auch wann
Es täte gut etwas zu warten aber das Warten macht mir Angst
Und vielleicht ist es keine Lösung so zu tun als wär’s okay
Aber leichter wird es erst wenn ich die Blicke nicht mehr seh‘

Und es geht schon wieder
Ich glaub es ist noch nicht zu spät für einen Weg alleine raus
Aber danke dass du fragst
Es geht mir gut
Es ist auch grade so genug um noch nicht aufzuhören
Aber zum weiter machen reicht es auch nicht aus

Und ich kämpfe mich aus alle Lügen raus
Und ich stemme mich dagegen
Ihr atmet ein ich atme aus
Zeit die Schalter umzulegen
Nicht mehr verstecken sondern zeigen wer man ist
Und auch mal traurig sein
Bevor man dieses Mensch sein ganz vergisst

Ich sitz zuhause im Zimmer
Wenn es stimmt was sie sagen ist das nur ne Phase
Doch ich glaub sie wird schlimmer
Und keinem da draußen erzähl ich’s, denn keiner da draußen versteht mich
Stell keine Fragen, eines Tages rede ich
Vermutlich erst wenn’s zu spät ist
Auch wenn ich nicht schlafe kann ich doch sagen, dass ich gesund bin solang ich noch atme
Wenn es stimmt dass jeder Mensch stark ist wieso merke ich davon gar nichts
Aber was sollen sie schon sagen
Was sollen sie sagen was ich nicht schon längst weiss
Ich denk das verschwendet nur Zeit, also kämpf ich alleinUnd es geht schon wieder
Ich glaub es ist noch nicht zu spät für einen Weg alleine raus
Aber danke dass du fragst
Es geht mir gut
Es ist auch gerade so genug um noch nicht aufzuhören
Aber zum weiter machen reicht es nicht mehr aus

Und es geht schon wieder
Ich glaub es ist noch nicht zu spät für einen Weg alleine raus
Aber danke dass du fragst
Es geht mir gut
Es ist auch gerade so genug um noch nicht aufzuhören
Aber zum weiter machen reicht es nicht mehr aus

Draußen nur laute Stimmen
Du sitzt zuhause im Zimmer
Alle sagen das hier ist nur eine Phase und genau das macht es schlimmer
Wir lügen jedem ins Gesicht der fragt wie es uns geht
Wenn dieses Leben so schön ist wieso können wir nichts davon sehen (wieso können wir nichts davon sehen)
Und weil dieser Weg für einen alleine viel zu weit scheint
Ich fühl doch das Gleiche also wie können wir beide allein sein
Wenn wir uns die Last und die Zeit teilen
Stehen bei Ebbe schwimmen bei Flut
Deine Angst kann nicht stärker sein als du
(Deine Angst kann nicht stärker sein als du)
(Deine Angst kann nicht stärker sein als du)