Nach 70 Tagen gab es einen stillen Besuch zu Hause. Auf Grund der derzeitigen Situation sollte es sehr ruhig sein, sehr familiär. Nun bin ich wieder am Meer, nicht ohne etwas Wehmut das ich alleine gekommen bin.
Schichtdienstbilder II
Gestern – Spätdienst. Spaziergang mit den Kindern.
Ja, nicht der hässlichste Arbeitsplatz 😉
Keine Themen
Eigentlich ist es doch gut. Wenn man gar nicht so genau weiß, worüber man berichten soll, dann berichte ich eben nicht. Wenn alles dahinfließt wie das Wasser. Perfektion gibt es nicht, aber alles ist gut. Das Novemberwetter ist unglaublich schön. Die Kur nähert sich dem Ende. Das erste Mal Festland nach 70 Tagen? Ich werde berichten, wenn es etwas zu berichten gibt.
Sicher man könnte über die Touristen reden, die gar nicht da sein dürfen und doch darüber meckern, dass der Bäcker am Sonntag zu hat. Könnte man, muss man aber nicht.
Schuhtetris bei Ebbe
Was sage ich ich den Kindern immer, zieht euch vernünftige Schuhe an…
Ein wunderbarer Spaziergang, der nasse Füße zur Folge hatte. Bei herrlichstem Sonnenschein und gefühlten 18 Grad und Ebbe und Stoffschuhen…
…aber egal, einfach nur schön. Und so langsam frage ich mich ob ich das wirklich will, dass alle wieder auf die Insel kommen 😉
Novemberblues
Nein, den habe ich nicht, diesen Novemberblues. Aber irgendwie hat die Insel ihn langsam. Es wird still und stiller, dort wo Menschen noch vor einigen Tagen ihren Kaffee getrunken haben stehen jetzt Blumentöpfe, die Straßen werden leerer. Einige Läden haben auf, ohne das ich Menschen sehe die etwas kaufen. Eine spannende Stimmung, eine andere Stimmung als ich bisher erleben durfte und so wirklich stören tut mich die Ruhe nicht. Aber ein ganz klein bisschen fehlen die Gäste doch.
77 (Jahre)
Herzlichen Glückwunsch alter Mann, Vater, Papa, Papi, Helfer, Reparateur, Spaziergänger, Nachschlagewerk, Gärtner……und sicher noch so vieles mehr.
Groteske Stimmung
Es dauerte einige hundert Meter, bis ich heute Morgen den ersten Menschen begegnete.
Ist euch mal aufgefallen das viele, wenn man aneinander vorbeiläuft auf den Boden schauen, so als ob der Virus nicht überspringt, wenn man sich nicht sieht.
Ich brauchte noch einiges, ein Besenstiel. Neugierig starrte ich in die Wagen der anderen, keine Hamsterkäufe, auch gab es überraschend wenig für Halloween. Aber vielleicht ist das hier nicht so beliebt wie in der alten Heimat.
Die Reederei setzt zusätzliche Fähren ein, alle Touristen müssen die Insel(n) verlassen. Man sagte mir, dass man einen Winter auf Föhr erlebt haben muss, danach kann man erst sagen, ob man hierbleiben will. Ich denke das kann man auch zu Corona sagen. Die Insel leert sich, eine groteske Stimmung.
Der Besenstiel? Na man soll doch immer erst vor der eigenen Tür kehren, oder anders, jeder einzelne ist jetzt mit dafür verantwortlich wie es weiter geht.
Am Ende des Regenbogens oder Angst vor dem Morgen
Es gibt so wunderschöne Regenbögen hier. Unglaublich. Am Ende davon soll der Topf voll Gold sein. Der würde mich doch jetzt etwas beruhigen. Neue Einschränkungen wegen Corona. Wird es noch Kuren geben oder anders gefragt wird es noch Arbeit geben? Frau Merkel geht vorbildlich in ihr Haus, sie muss ja auch keine Kurzarbeit oder gar den Verlust ihrer Arbeit fürchten, oder gar der Existenz. Ja ich bin noch in der Probezeit, ich bin gespannt, wie es weitergeht. Aber ich schaue auf den Regenbogen und denke positiv, obwohl positiv ist ja gerade so ein negatives Wort
Nachtrag – Drachensturm
Ja es macht schon Spaß an der Nordsee Drachen steigen zu lassen. Obwohl es recht kühl war, hatten alle ihren Spaß. Danach lecker Kaffee und das war das letzte mal das die letzten Gäste zusammen saßen. Damit beende ich das Kapitel „Erste Besuche von alter Heimat in neuer Heimat“. Die nächste Zeit wird auch so spannend genug, hoffen wir das wir noch Zeit finden zum entspannen…vielleicht beim Drachen steigen.