Die kleine Birke

Sie stand immer da wenn ich auf unserer Terrasse saß, immer in meinem Blickfeld. Eine junge Birke, eine kleine Birke. Ich habe sie im vorbeigehen berührt. Sitze auf der Terrasse und schaue sie an. Wie alt werden Birken? 120 Jahre lese ich. Diese ist vielleicht 150 cm, wie alt sie dann? Früher musste man die Natur verstehen, heute benutzt man sein Handy. 3 Jahre etwa ist die Birke alt, eher weniger. Es ist ruhig auf der Terrasse. Der Morgen Nebel an einem Tag, Sonne pur einen anderen Tag. Guten Morgen kleine Birke. Wie es wohl hier aussieht in 117 Jahren. Die Birke wird Schatten spenden, wenn es das Haus noch gibt, dem Haus, oder einem Wanderer. Vielleicht einem Urenkel, der an ihr lehnt, weil er dies hier gelesen hat. Ein schöner Gedanke, wenn auch sehr traumverhangen. Ich, ich werde in 117 Jahren schon lange nicht mehr sein. Ich hab sie oft berührt die Birke, vorsichtig und vielleicht ist ein kleines Stück Haut übergegangen in die Kleine Birke und so trägt sie mich mit, all die Jahre.

Ich habe nochmal nachgerechnet. Es wäre nicht mein Urenkel der an der Birke lehnt, nein eher mein Ur-Urenkel.

Die wunderbare Stille des lauten Wassers

Das Gewitter ist vorbei. Die Nacht war taghell durch einige Blitze. Unser Haus auf einer Anhöhe. Der Morgen danach neblig Schön in völliger Ruhe. Dann eine Wanderung mit Freunden. Lang ist sie und bietet aber so Momente der denkenden Ruhe. Am tiefsten und innerlichsten sind die Gedanken auf dem Weg durch eine Schlucht. Bäche, kleine Wasserfälle begleiten den Weg lange. Eine schöne Melodie in dieser Ruhe. Ab km 6 kamen die Gedanken etwas ins stocken. Der Körper hatte nun das Kommando. Nach 7,5 km eine kleine Rast und der Körper kam wieder zur Ruhe bis km 11,dann fragten die Füße in innerer Verzweiflung wie lange noch. Nicht mehr lange dann war der letzte Hügel erklommen und ja die Geräusche des Waldes sind eine schöne Erinnerung in dieser schnellen Zeit.

 

Die schöne Frau

Es ist Zeit die Dinge zu ändern. Nicht alles anders, nicht alles Grundlegend. Beiträge in denen Gedanken und Erlebnisse verschwimmen. Diesmal ist das Ereignis Prag und die Gedanken vielfältig. Da wäre diese Nachricht die mich verwirrte, irritierte, ich solle keine Urlaubs Bilder posten. Sich an schönen Dingen, die mir gerade helfen stoßen? Denke das das wie es mir geht und was geht, sehr unterschiedlich interpretiert wird

Und dann war da diese schöne junge Frau in diesem Café in Prag. Eine kleine Pause, eine kleine Rast. Ein schönes Café, wenige Meter vom Zentrum. Ich schaute sie an und dachte nur das ist keine Frau, es ist ein Kunstwerk. Auf dem Tisch spiegelte sich mein Gesicht und ich dachte „ah… ein alter Meister“. Wenig später waren wir schon wieder unterwegs. Prag entdecken zu Fuß und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Kann ich jedem Nur empfehlen und ca. 5 € für eine Tageskarte ist sehr günstig und Vorsicht vor den Rolltreppen, je länger sie sind, je schneller werden sie.
Am Grab von Franz Kafka war ich schon etwas respektvoll gerührt. Seine Bücher lange nicht mehr gelesen. Sollte ich mal wieder tun. Vielleicht die „Erzählungen“. Was wäre wohl aus Kafka geworden wenn er nicht nur 41 Jahre alt geworden wäre? Vergänglichkeit und vergessen gehören so eng zusammen.
Später, wir liefen gerade über den Wenzelsplatz dachte ich nochmal an die Schöne Frau, an Vergänglichkeit, das man diesen Menschen nie wieder sieht, auch den Mann nicht der meinen Weg schneidet. Es gäbe bestimmt viel zu bereden mit der schönen Frau, mit dem Mann. Doch die Zeit zeigt die Vergänglichkeit und auf der Fahrt nach Thüringen entschied ich mich etwas zu schreiben über diese schöne Frau in dem kleinem Café in Prag um dem vergessen und der Vergänglichkeit etwas entgegen zu wirken.

Lieben müssen (Slime)

 

SLIME – LIEBEN MÜSSEN (Video anklicken)

 

Text Lieben müssen von Slime

Das geht an alle die noch immer zu mir stehn
Alle die mich wirklich kenn´n und wirklich sehn
Ich hoff ihr wisst das ich euch oft vermisst hab
Auch wenn ich mich immer wieder mal grundlos, verpisst hab
Verbrannte Brücken nur die stärksten blieben stehn
Ich hab zu viele von euch lange nicht gesehen – ich
Turn hier oben rum, als ob ich sowas wie ein Held wär
Die Wahrheit ist mich zu lieben fällt mir selbst schwer

Das gеht an alle die mich liebеn müssen tut mir leid!
Ich war für vieles viel – zu alt, und für vieles noch nicht bereit
Oft fehlt mir der Mut und dann hab ich keine Zeit
Versink im Selbstmitleid und bin mal wieder viel zu breit
Für jeden meiner Ausraster, jede dunkle Stunde
Jedesmal wenn ich wieder wochenlang verschwinde
Jeden Tag an dem ich nicht so gut gerochen hab
Für jede Narbe jedes Herz das ich zerbrochen hab

Wenn ich jetzt doch noch alt werd, ist die Hälfte schon vorbei
Nie viel erreicht doch viel bewegt – fuck It – zumindest war ich frei Mann
Ich hab unsre Welt von außen gesehn –
Zivilisation basiert auf purer Barbarei
Ich geb da n Fick drauf, ich hab da n ganz andern Blick drauf
Wir sind Produkte unsrer Welt ob’s uns gefällt oder nicht
Nur das Rudel hält zusammen jede Frau steht ihre Frau, jeder Mann seinen Mann
Für jeden von euch würde ich in jede Schlacht ziehn, ich hab euch gar nicht verdient!

Was geht an alle die mich lieben müssen tut mir leid!
Ich war für vieles viel – zu alt, und für vieles noch nicht bereit
Oft fehlt mir der Mut und dann hab ich keine Zeit
Versink im Selbstmitleid und bin mal wieder viel zu breit
Für jeden meiner Ausraster, jede dunkle Stunde
Jedesmal wenn ich wieder wochenlang verschwinde
Jeden Tag an dem ich nicht so gut gerochen hab
Für jede Narbe jedes Herz das ich zerbrochen hab

Vergebt mir kurze Höhenflüge, der Scheiß is neu für mich
Ob ich mich jemals dran gewöhnen könnte weiß ich nich
Jeder will n Stück vom Kuchen, Frauen werden gefährlicher
Ich bin von jetzt an mit mir selbst ein bisschen ehrlicher
Tief in mir drin lebt ein blutrünstiger Bastard
Der Leichen zerlegt, weils in der Tiefkühltruhe Platz spart
Ein Junkie, ein Säufer, ein Feigling, ein Dieb!
Wie kannst du nur sagen, dass du mich liebst?
Du sagst in dir ist ein Kämpfer ein Krieger ein Held
Gehst jeden Tag da raus, und rettest die Welt
Ich bin so dankbar dass du in meinem Leben bist
Erst seit ich dich kenn weiß ich was Vergebung ist

Das geht an alle die mich lieben müssen tut mir leid!
Ich war für vieles viel – zu alt, und für vieles noch nicht bereit
Oft fehlt mir der Mut und dann hab ich keine Zeit
Versink im Selbstmitleid und bin mal wieder viel zu breit
Für jeden meiner Ausraster, jede dunkle Stunde
Jedesmal wenn ich wieder wochenlang verschwinde
Jeden Tag an dem ich nicht so gut gerochen hab
Für jede Narbe jedes Herz das ich zerbrochen hab

Schlüsselloch des Lebens

Manchmal möchte ich schon wissen was wäre, wenn.

Ich weiß das bringt niemanden etwas. Aber die Schatten werden länger und grinsen mich an. Ja, ich würde es gerne wissen, wenn ich dort und nicht dort abgebogen wäre. Wenn ich den Verlockungen aller Arten später, gar nicht oder nur bedingt verfallen wäre. Würde man alles anders machen oder die gleichen Dinge (ich mag nicht Fehler sagen, denn es war und ist mein Leben) noch einmal?

Oder hat das alles gar nichts damit zu tun, weil alles vorher klar ist.

Eigentlich auch egal, könnte man sagen. Es ändert nichts, aber es hätte sich ändern können. Hätte hätte Fahrradkette.

Einmal nur durch das Schlüsselloch des Lebens schauen.

Aber das Bild vom Schlüsselloch ist mir gut gelungen.

Einmal auswerfen (Schatten I )

Ein kleiner Spaziergang, Matthes möchte gerne seine neue Angel einfach mal auswerfen. Wir gehen los, Wasser gibt es ja genug wo wir wohnen. Die Straßen sind voller geworden, etwas schwieriger kommen wir über die Straße, an seiner alten Kita vorbei. Schnell rüber in den Wald, an dem Haus vorbei was fasziniert. Wir gehen weiter, er sagt mir seine Zensuren in der Schule, merke er ist Stolz darauf. Ich auch. Heute an die Mütze gedacht, die Sonne brennt. Matthes bleibt mit seiner Angel an einem Baum hängen, wir beschließen eine Angeltasche zu kaufen. Brennnesseln versperren den Weg, es kribbelt jetzt noch.

Egal, dieser Weg, dieser Augenblick.

Am Wasser wird ein wenig probiert, seltener Augenblick und doch spüre ich den Schatten hinter mir, in mir, vor mir. Matthes probiert noch ein bisschen, dann gehen wir einen anderen Weg zurück. Wir beschließen noch ein Eis essen zu gehen. Er eine Eisschokolade, ich ein Softeis Maracuja. Auf dem Weg verlässt mich der Schatten einen Augenblick.

Das Eis war so lecker und langsam gehen wir zurück.  Unbezahlbare Momente. An der Haustür sehe ich den Schatten der auf mich wartet. Ich verdecke den Schatten das Matthes ihn nicht sieht.

Der Tag war zu schön, einfach so schön.

Barca kribbelt

Muss wohl mal wieder hin, es kribbelt immer noch wenn ich an diese Stadt denke. Na planen ist ja schwer heutzutage, aber plane ich mal den Mai? April? Vielleicht auch April und Mai. Ein Freund ist gerade 2 Monate in Barca. Schaffe leider nicht ihn zu besuchen, beneide ihn.

Aber vergessen ist die Stadt nicht und es kribbelt immer noch.

Also April….oder Mai.

Warum in die Ferne… (Mail an Annalena B.)

Neulich habe ich erfahren, dass sich unsere Außenministerin ein Floorballspiel in Helsinki angesehen hat. Habe ihr eine Mail geschrieben. Meine Mail war nicht lang, nur, dass es in Potsdam eine kleine, aber feine Floorballkultur gibt und dass in dem Potsdam, welches sie als ihre Heimat bezeichnet.

Vielleicht kann man sie ja auch mal in einer Potsdamer Sporthalle treffen. Habe nur noch kurz geschrieben, dass die Männer des FBC Havel in der 2. Bundesliga spielen und dass wir die Deutsche Meisterschaft der U 17 ausrichten. Dass die Männer, sowie der Nachwuchs des SC Potsdam erfolgreich sind, durch die vielen gemeinnützigen freiwilligen Helfer*innen.

Habe sie gefragt, ob sie vielleicht mal Bouletten für ein Catering machen will.

 

(übrigens kein Witz…gelesen wird sie wahrscheinlich nie…aber ich wollt es mal gesagt haben)

 

 

Du bekommst heute leider keine Hilfe von mir

Über 40000 Tote nach dem Erdbeben.

Winter, Kinder, kalt, draußen, Hunger, allein, Trauer, Wut, Tod, Gestank, Durst, zittern, Angst, Tränen…

…und die Politiker der Welt überlegen wirklich welche Menschen Hilfe bekommen, nur die die in der Vergangenheit politisch korrekt waren, der Rest muss sehen wo er bleibt?

Irgendwo habe ich mal gelesen das der Mensch ein Vernunftbegabtes Wesen sei, ich glaube so langsam muss man sagen: vernunftbegabtes Wesen war.

Ideologien werden zum Folterinstrument der Mächtigen. Die Stimmung auf den Straßen wird immer aggressiver. Es gibt keine Wege, die man gehen kann, die Politiker weisen den Weg an die Wand.

Viele Menschen sind nicht mehr bereit zu reden, ihre Meinung ist die Richtige die der anderen falsch. Die Gewalt nimmt ungehemmt zu und jeder Finger zeigt auf den anderen, die Schuld liegt immer bei den anderen.

Und die Politiker erfreuen sich an ihren Diäten, egal welche Farbe ihre Fahnen haben. Sie haben alle sich selbst, ihre Träume, ihre Farben verraten. Macht „macht“ was, meist werden sie zu den 3 Affen…nichts sehen, nichts hören, nichts (sinnvolles) sagen.